STÖRFAKTOR: Negative Selbstgespräche!
Die Beine brennen, die Herzfrequenz ist am oberen Limit und ihr wünscht euch nichts sehnlicher, als dass die Steigung endlich ein Ende hat. Auf einmal überholt euch ein scheinbar nicht sehr durchtrainierter Mann auf seinem E-Bike und trällert gemütlich ein Liedchen. Die Wut steigt in euch hoch und am liebsten würdet ihr in etwa so nachschreien: „Betrüger! Das ist doch keine Leistung! Das hat nichts mit echtem Mountainbiken zu tun!“ So oder so ähnlich könnten die aufkommenden Gedanken lauten. Natürlich kommen solch störende Gedanken auch in vielen anderen Situationen. Aber was machen solche Gedanken mit mir?
Wie schaffe ich es, E-Bikes, die mich bergauf stehen lassen, auszublenden?
Negative Selbstgespräche, das hat sich in vielen Studien gezeigt, wirken sich negativ auf die eigene Leistung aus. Kann ich sie dann irgendwie ausblenden? Die einfachste Möglichkeit störende Gedanken auszublenden ist eine Technik namens Gedankenstopp. Bei dieser Technik visualisiert man sich eine Stopptafel und sagt sich innerlich Stopp. Dies wiederholt man solange, bis der Gedanke verschwunden ist. Das kann zu Beginn öfters sein, mit fortschreitendem Training reicht meistens einmal. Im Anschluss setze ich ein Signal, auch Trigger genannt, der einen Neubeginn signalisiert. Wie dieser aussieht, ist jedem selbst überlassen. Manche ballen die Hand zur Faust, schnippen die Finger oder klopfen sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. Das ist eine einfache, aber sehr effektive Methode, um leistungsfeindliche oder sonstige störende Gedanken zu beseitigen. Natürlich gibt es viele weitere hilfreiche Methoden, um lästige Gedanken loszuwerden. Gemeinsam mit deinem Sportpsychologen findest du die passende Methode.
STÖRFAKTOR! wurde in LINES, dem ersten österreichischen Magazin für Gravity-Mountainbike Fans, veröffentlicht. Bleiben Sie gespannt auf weitere Beiträge von Mag. Michael Wohlkönig! | |
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